Umwelttipps

Das hat ihr Motor nicht verdient: Warmlaufen lassen.

„Das macht mich krank“, würde ihr Motor stöhnen – hätte er beim Warmlaufen lassen ein Wörtchen mitzureden. Nicht erhört, spielt sich deshalb an kalten Wintertagen regelmäßig folgendes Ritual ab. Motor anschmeißen, Gebläse auf volle Stufe und anschließend Scheiben frei kratzen. Der Motor hüstelt vor sich hin und bettelt eigentlich ums losfahren. Auch der Katalysator fühlt sich angesichts der lauwarmen Abgastemperaturen beim Warmlaufen lassen nicht angesprochen. Er verweigert seinen Dienst und rächt sich fast spöttisch am Fahrzeughalter. Nur mit einigen Lungenzügen ungereinigter, giftiger Abgase lassen sich die Scheiben von Schnee und Eis befreien.

Wer den Motor seines Autos vor Fahrtantritt warmlaufen lässt, tut weder sich noch dem Fahrzeug einen Gefallen, gibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu bedenken. Bis zu 40 % mehr Spritverbrauch kostet der unnötige Leerlauf laut Experten. Dieser Umweltfrevel führt auch dazu, dass unnötige Warmlaufphasen bei Motoren verboten sind. Dies auch wegen des damit verbundenen Lärms.

Zusätzlich verzögert sich bei Standgas eines kalten Motors die Funktion des Katalysators. Der benötigt nämlich heiße Abgase. Und die sind nur im Fahrbetrieb zu erreichen. Eine effektive Abgasreinigung tritt erst nach etwa 3-5 Kilometern ein. Also nach dem Starten sofort losfahren und dabei den Motor im unteren Drehzahlbereich betriebswarm fahren.

Für Fahrten unter 5 Kilometer sind aus Gründen des Umweltschutzes alternative Fortbewegungsmittel sowieso die bessere Wahl. Außerdem erhöht sich die Lebensdauer eines Fahrzeugs ohne die besonders Motor belastenden Kurzstrecken. Viele sollen ja mit ihrem Auto sprechen. Heute übernimmt das mal der BUND und hat für ihr Auto einen ganz persönlichen Tipp: Lass dich erst frei kratzen – und spring dann an!


Rückfragen: Jürgen Merks, Telefon 61970-42, e-mail juergen.merks@bund.net